Marktplätze erleichtern Herstellern die internationale Expansion

Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und Umsätze zu sichern, müssen auch Fashion-Hersteller das Wachstum ihrer Marke vorantreiben. Dazu gehört sowohl die Etablierung im heimischen Markt als auch der Eintritt in den internationalen Handel. Die Hürden für internationales Wachstum sind allerdings groß – Marketing und Logistik in den verschiedenen Ländern zu betreiben stellt Hersteller oft vor große Herausforderungen. Mit Online-Marktplätzen aber kann der Eintritt in internationale Märkte schnell und effektiv gelingen.

Last updated on November 15, 2022

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1. Mit Speed zu neuen Märkten

Das Online-Shopping gewinnt im Fashionbereich seit Jahren an Bedeutung, die Corona-Krise mit ihren Beschränkungen im Handel hat diesen Trend zuletzt verstärkt. Gerade jüngere Generationen setzen nicht mehr auf die Beratung im Laden vor Ort, sondern möchten rund um die Uhr shoppen und sich ihre neuen Styles bequem und oftmals kostenfrei nach Hause schicken lassen – zumal die Auswahl auf Marktplätzen wie Zalando und About You immens und deutlich größer als in den Läden ist. Hier finden sich sogar Marken, die es in den Innenstädten noch gar nicht zu kaufen gibt. Denn in Sachen Internationalisierung setzen Hersteller zunehmend auf große Marktplätze, und zwar in jedwede Richtung: Deutsche Marken expandieren ins Ausland und internationale bereichern das Warenangebot in Deutschland.

2. Marktplätze verfügen international bereits über Bekanntheit und Strukturen

Hersteller wiederum profitieren von der riesigen Reichweite, die digitale Marktplätze bieten – allein Zalando zählt monatlich 30 Millionen Besucher. In Bezug auf die Internationalisierung bieten solche Plattformen zudem den großen Mehrwert, dass sie sich viel schneller vollziehen lässt: Denn die großen Marktplätze sind dem Publikum in den einzelnen Ländern bereits bekannt, haben sich dort als eigene Marke etabliert. Mit Zalando zum Beispiel schaffen Marken relativ schnell den Einstieg in die gesamte DACH-Region, nach Osteuropa, Skandinavien, Belgien, Frankreich oder Italien. Anstatt also mühevoll eigene Strukturen aufzubauen, können Hersteller die bereits geschaffenen Abläufe sowie die gegebene Sicherheit durch Standardisierungen nutzen und einfach auf den Zug aufspringen.

Marken, die in Deutschland bereits ihre Waren über große Plattformen wie Zalando oder About You vertreiben, haben den großen Vorteil, dass sie international auf die ihnen bereits bekannte Strukturen zurückgreifen können. Der Content, den Marken zu ihren Produkten auf den Plattformen für den deutschen Markt bereits erstellt haben, lässt sich für den Marktplatz in anderen Ländern einfach übersetzen – bei Zalando erfolgt dies sogar automatisiert. Hersteller, die im heimischen Markt noch keine großen Plattformen nutzen, können den internationalen Markteintritt über diese aber genauso gut vollziehen, müssen aber eben zunächst die entsprechenden Produktdaten bereitstellen. Die einzelnen Marktplätze stellen hier hohe und zum Teil auch unterschiedliche Anforderungen an die Datenqualität, die Bereitstellung kann für Hersteller zur Herausforderung werden.

3. Hürden beim Markteintritt: Logistik und Marketing

Die großen Hürden bei der Internationalisierung sind die Bereiche Logistik und Marketing. Es gilt, die Marke in anderen Ländern bekannt zu machen und zu etablieren. Natürlich lässt sich klassische Werbung in den Medien vor Ort schalten; viel einfacher ist es aber, die eigene Marke und bestimmte Produkte direkt auf den digitalen Plattformen zu bewerben. Hier lassen sich beispielsweise Werbebanner schalten, Landingpages mit Content in Form von Storytelling zur Marke erstellen oder mit Hilfe von „Sponsored Product Ads“ eine Top-Platzierung für die eigenen Produkte erreichen. Vorteil bei Letzterem ist, dass Hersteller pro Klick bezahlen und sich durch die Abverkäufe und mittels Berechnung des „Return of Advertising Spend“ ein direkter Nutzen der Investition erkennen lässt. In der Regel bietet es sich an, einen Mix aus den verschiedenen Marketingtools zu fahren.

Neben der Marken- und Produktetablierung ist der Vertrieb eine weitere Herausforderung. Denn Hersteller können ihre Ware international nicht aus dem heimischen Lager verkaufen, sondern müssen in den Ländern selbst die logistischen Strukturen aufbauen. Andernfalls dauert der Versand zu lange und wird zu kostspielig. Große Marktplätze bieten hier den Vorteil, dass sie im jeweiligen Land oftmals eine eigene Logistik haben, die die Hersteller dann mitnutzen können. Einzig die Tiefe des Warenbestands ist Sache der Marke selbst, vor allem die beworbenen Produkte müssen stets in ausreichender Menge vorhanden sein.

4. Unterstützung durch Dienstleister beschleunigt die Internationalisierung

Um die Herausforderungen des internationalen Markteintritts über digitale Plattformen zügig und reibungslos zu meistern, kann es für Hersteller sinnvoll sein, auf externe Partner zurückzugreifen. Dienstleister verfügen bereits über viel Erfahrung mit den einzelnen Plattformen, wissen, welche Daten  geliefert werden müssen und welcher Marktplatz in welchem Land überhaupt relevant ist. Die niederländische Plattform „BOL“ oder der französische Marktplatz von „La Redoute“ zum Beispiel sind in Deutschland eher unbekannt, vor Ort zählen sie aber zu den großen Anbietern. Zusätzlich kennen Dienstleister die passenden Marketinginstrumente, stellen die technischen Schnittstellen zu den Marktplätzen bereit und haben mit ihnen bereits Verträge ausgehandelt. Setzen Hersteller auf diese bestehenden Strukturen auf, sparen sie viel Zeit, da der gesamte Prozess in Eigenregie gut und gerne mehrere Monate dauern kann.

5. Fazit

Den Eintritt in internationale Märkte können Marken über digitale Plattformen relativ einfach und schnell vollziehen. Vor allem große Marktplätze bieten den Vorteil, dass sie in den einzelnen Ländern bereits bekannt sind und eine Logistik aufgebaut haben. Marken können so auf bereits vorhandene Strukturen aufsetzen. Die letzten Hürden lassen sich mit Unterstützung eines Dienstleisters schnell und einfach meistern, sodass dem internationalen Markteintritt nichts mehr im Wege steht.

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